Cluster Mobility & Logistics

update Seefracht

16.07.2021

Demurrage, Detention & Lagergeld

Ein unterschätztes Kostenrisiko – insbesondere während der Corona-Pandemie

Angebote für den Transport von Seefrachtcontainern sind in der Regel komplex. Sie setzen sich aus zahlreichen Kostenelementen zusammen. Verlader konzentrieren sich dabei zumeist auf die Hauptkomponenten wie Vor- / Nachlauf, Seefracht und Termin Handling Charges (THC). Nebengebühren wie Demurrage, Detention & Lagergeld werden meist vernachlässigt, was Mehrkosten im fünf- bis sechsstelligen Bereich verursachen kann – insbesondere während der aktuellen Marktsituation und/oder beim Versand gefährlicher Güter.

Kostentreiber

Gebühren für Demurrage, Detention & Lagerung werden nach einer vereinbarten kostenfreien Zeit je Tag und Container von den Seefrachtführern (Carrier) in Rechnung gestellt. Je länger die Container im Hafen liegen, desto stärker steigen die Preise. Die kostenfreie Lagerzeit wie auch die Tagessätze variieren je nach Beförderer, Hafen und Terminal innerhalb eines Hafens, der Ausrüstungsart und der Art der beförderten Güter. So gibt es z.B. nicht immer eine freie Lagerzeit für Gefahrgüter.

Wichtig ist: Verlader sollten klar vereinbaren, wann die Zeit der kostenfreien Lagerung beginnt. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf die anfallenden Kosten. Bei einem Importvorgang könnte dies die Ankunft des Schiffes, der Beginn der Entladung, der Abschluss der Entladung oder die Freigabe der Ladung durch den Hafen sein.

Risiko beim Kauf auf Basis von CIP

Beim Empfang von Waren auf der Grundlage der INCOTERMS® CIP (oder der, bei Containertransporten, häufig falsch angewandten INCOTERMS® CFR oder CIF) berechnen die Reedereien dem Empfänger die im Zielhafen anfallenden Kosten, sofern zwischen Verkäufer und Käufer nichts anderes vereinbart wurde. In diesem Fall empfiehlt es sich, sich nicht nur auf den Empfangshafen, sondern auch auf den benutzten Terminal zu einigen. Andernfalls kann der Verlader einen Transport wählen, der für ihn niedrige Seefrachtraten verursacht, gleichzeitig aber der Empfänger am Ende deutliche Mehrkosten zu tragen hat.

Auswirkungen der Corona Pandemie

Die Corona Pandemie verursacht immer noch schwerwiegende Disruptionen in der Lieferkette (vor allem in Häfen). So kam und kommt es z.B. aufgrund von Sperrungen teilweise zum Stillstand des Warenflusses, was zu einer Überfüllung der Lager geführt hat. Infolgedessen waren viele Hersteller und Einzelhändler nicht in der Lage, ihre Container rechtzeitig abzuholen. Weiter hinten in der Lieferkette führen Leerfahrten einerseits zu Staus in den Abgangshäfen, andererseits wurden leere Container nicht an die benötigten Orte zurückgebracht.

Dies hatte negative Auswirkungen für alle beteiligten Parteien. Besonders betroffen sind aber vor allem diejenigen, die Rechnungen für Demurrage, Detention und/oder Lagerung begleichen müssen. Diese Kosten sind mitunter um ein Vielfaches höher als vor dem Ausbruch der Pandemie. Einige Spediteure bieten daher Lösungen für dieses Problem an, wie die „Aussetzung des Transits“. Wir empfehlen dringend, die verfügbaren Optionen zu diskutieren, bevor Sie eine Bestellung aufgeben.

Definitionen

Demurrage: Gebühren für die Benutzung von Container-Equipment innerhalb eines Hafenterminals.

Detention: Gebühren für die Nutzung von Container-Equipment außerhalb eines Hafenterminals.

Lagergeld: Gebühren für Lagerraum eines Terminals bzw. in einem Lagerhaus oder Containerdepot.

Sie möchten mehr erfahren? Kontaktieren Sie uns gerne, um mehr über die erwähnten Kostenrisiken zu erfahren und wie Sie die Auswirkungen auf Ihr Unternehmen begrenzen können.

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